Am Vorabend der heutigen Runde, hatte BW zu seiner Geburtstagsfeier geladen. Dort wurde umfangreiches Carboloading angeboten, das je nach persönlicher Vorliebe auf flüssiger oder fester Grundlage durchgeführt werden konnte. In guter Tradition vertraute ich auf die sättigende Wirkung zahlreicher Flammkuchen, deren Menge eine gute Basis für eine ausgedehnte Tour am folgenden Tag sein sollte. Trotz der Tatsache, dass ich meine Kalorien am Vorabend in vorwiegend fester Form zugeführt hatte, stand ich am nächsten Tag doch mit etwas Kopfweh auf. Nach einem kleinen Frühstück war jedoch klar, dass die Kopfschmerzen mit dem bewährten Superpositionsprinzip der Schmerzen in den Griff zu bekommen waren. Eine naheliegende Gelegenheit sich schwere körperliche Schmerzen zuzufügen, war in Form des Anstieges von Malsch nach Freiolsheim gegeben. Nachdem ich mich im Ort schon ausgiebig über einige Sonntagsfahrer in ihren Wohnmobilen aufregen konnte, startete ich gleich mit der notwendigen Aggressivität in den Anstieg. Alles in allem fühlten sich meine Beine besser an, als ich es erwartet hatte und so fand ich schon vor dem ersten Schild, das vor den folgenden Steigungsprozenten warnt, einen anständigen Rhythmus. Nach dem ersten kurzen Steilstück waren die Kopfschmerzen im Vergleich zu den Schmerzen in den Beinen eindeutig das kleinere Übel und wenig später wunderte ich mich, ob man das, was ich zuvor im Kopf verspürt hatte, überhaupt als Schmerz bezeichnet werden darf. Meine Atmung kam so langsam auch in Schwung, sodass ich mich zufriedenstellenderweise bald selbst Keuchen hörte. Im langen Steilstück wurde mir klar, dass ich nun, wo ich unten schon recht schnell in den Anstieg reingefahren war, unmöglich einfach nachlassen konnte. So eignet sich ein zügiger Start in dieses Segment immer gut für eine kleine Standortbestimmung. Folgerichtig behielt ich meinen Rhythmus bei und begann nur wenige Meter später richtig zu leiden. Die Geräuschkulisse meine Rades, das ärgerlicherweise etwas knarzte und dessen Kette peinlicherweise heute Morgen keine frische Schmierung erhalten hatte, wurde nun von meinem eigenen Ächzen übertönt, das kurz darauf nahtlos in ein veritables Todesröcheln überging. Zusätzlich zu meiner vom Schmerz verzerrten Visage verdeutlichte auch das unästhetische Gezappel meines Oberkörpers jedem vorbeifahrenden Auto, dass hier jemand heftige Qualen erduldete. Wahrscheinlich überholten mich alle so zügig, um nicht in die Verlegenheit zu geraten Ersthilfe leisten zu müssen, falls ich kollabiert wäre. Soweit sollte es zum Glück nicht kommen. Oben angelangt badete ich im eigenen Saft, hörte das Blut in meinen Ohren Rauschen und schnappte nach Luft wie ein fetter gestrandeter Fisch. Die gefahrene Zeit sollte sich leider als reichlich unspektakulär herausstellen. Aber das Gefühl sich wieder einmal ausbelastet sowie die Superposition der Schmerzen lehrbuchhaft durchexerziert zu haben, entschädigte mich auch ganz gut. Den Rest der Runde legte ich in gemütlichem Tempo zurück. Am Weithäusleplatz traf ich glücklicherweise noch DD, der sich nach einem zünftigen Skirollertraining an der Wand von Kaltenbronn noch aufs Rad geschwungen hatte und mich bis nach Durlach begleitete. Ich schloss zum Ausrollen noch eine Runde durch den Kraichgau in Begleitung von KK an. Diese bot noch ausreichend Gelegenheit das makellose Wetter bei gemäßigtem Tempo zu genießen. Dergestalt beschloss ich ein Wochenende wie es sein sollte, bevor ich mich am 1. Juli den Dämonen der Vergangenheit stellen werde, wenn das Metall aus meinem linken Arm entfernt wird.
Freut mich, dass die Menge der angebotenen Flammkuchen sich als ausreichend herausgestellt hat! Der Nusszopf als Dessert wurde ja zudem auch noch in größeren Mengen konsumiert… 😉 Die Kopfschmerzen könnten eventuell vom zu geringen Konsum des „Moscow Mule“ gelegen haben ;P
War echt ein gelungener Abend und Flammkuchen sowie insbesondere der Nusszopf waren lecker.
Den Moscow Mule merke ich mir auch. Beim Trinken bleibe ich aber bei maßvollem Genuss mit Verantwortung… 😉